Am Faschingswochenende folgten 15 nordbayerische Höhlenfans* dem Ruf der (großen) Berge. Ziel war der österreichische Lamprechtsofen bei Lofer. Mit gut 51 km ist er aktuell die längste Höhle Salzburgs und bietet abseits des 700m langen Schauhöhlenteils jede Menge Möglichkeiten, Schlatz, Helm, Gummistiefel und Stirnlampe bestimmungsgerecht einzusetzen.

Vor der Höhle

Vor der Höhle, 15.2.2015

Nachdem alle Teilnehmer bereits am Freitag bis Ruhpolding angereist waren, konnte die Tour jenseits der Landesgrenze am Samstag alsbald beginnen.
Während draußen die Sonne den Schnee zum leuchten brachte, fuhren wir zusammen mit den Höhlenguides des DAV Passau in zwei Teams in die Höhle ein.

Blick aus der Höhle

Blick aus der Höhle

Unterirdischer Fluss

Unterirdischer Fluß

Der durchaus sehenswerte Schauhöhlenteil war schnell überwunden und die Gittertür zum Forscherteil erwartungsvoll durchschritten. Spätestens jetzt spürt der fränkische Höfo den Hauch der großen, weiten und alpinen Höhlenwelt. Statt Sinter gibt es zumeist „nur“ puren, kantigen Fels. Statt enger Schlufe zumeist großräumige Gänge und Hallen, häufig mit fließend (eiskaltem) Wasser.
Der Weg führt uns über Fels, Leitern, Trittstifte, Bachläufe und Seiltraversen immer weiter in den Berg.

 

 

Kleiner Wasserfall

Kleiner Wasserfall

Dabei gewinnen wir stets an Höhe, denn wir haben die Höhle an ihrem tiefsten Punkt betreten.
Dank zahlreicher Sicherungsseile können wir auch Steilstellen und Abgründe gefahrlos überwinden, da wir alle Gurt und Sicherungs-schlingen tragen.
Nur wegen der Winterkälte und des damit verbundenen „Niedrigwassers“ ist diese Höhlentour überhaupt möglich, denn andernfalls wären Teile der Gänge überschwemmt und unzugänglich. Wir sehen die Wasserstandsmarken und Fließfacetten deutlich.

Seeblick

Seeblick

 

 

 

 

 

 

 

Hinab in die Tiefe

Hinab in die Tiefe

Unsere Gruppen teilen sich. Der eine Teil arbeitet sich bis zum unteren Ende des Schleierwasserfalls und holt sich dort eine kräftige, kalte Dusche ab.
Die anderen steigen im Lamprechtsdom noch höher auf und genießen zusätzlich eine unterirdische Floßfahrt bis sie den Umkehrpunkt – das Sandbiwak – erreichen. Am Rückweg zum Ausgang erklimmen einige von uns auch noch die gut 300 Stufen in der Stainerhalle der Schauhöhle, um von dort oben den Blick über die menschenleeren Treppenanlagen zu genießen. Die Schauhöhle ist aktuell nämlich geschlossen und nur einige Forscher sind im hinteren Höhlenteil anzutreffen.

 

Am Fluß entlang

Am Fluß entlang

(Tiefen-)glücklich aber leicht erschöpft fallen alle nach 6-7 Stunden Befahung im Gasthaus vor der Höhle ein und genießen die österreichische Küche bevor es zurück zum Quartier in Ruhpolding geht.

Ein lohnender Ausflug von dem wir mit vielen wunderbaren Eindrücken (und Fotos) zurückkehren. Und wir sind uns einig: Es wird sicher nicht die letzte FHKF-Fahrt „in die Lampo“ gewesen sein!

Danke an Nils, den Ideengeber und Organisator, sowie unsere Guides vom DAV Passau.

 

Text: Biggi Hoffmann, Fotos: Sven Wölfel

 

Noch mehr Bilder aus einer früheren Tour zur Lamprechtshöhle gibt es in der Galerie

_____________________________________________________
*FHKFler/innen aus vier Jahrzehnten,
von Höhlenfreund bis Höhlenprofi,
aus Franken und der Oberpfalz

03. April 2015 | Tags: , , | Kategorie Höhlen-und Karsterscheinungen


AHS erste Tour 2015 Auf den Spuren der Höhlenbären

Suche

Inhalt


Themenarchiv