Das „Hohlloch bei Raitenbuch“ (K5) im Landkreis Weißenburg befindet sich im „Hohlbügel oder früher Hohlspiegel“ einem eher unscheinbaren, langgezogenen Hügel, der mit plattigem Kalkbruch überzogen ist. Erst durch die ca. 5m große Einbruchdoline wird der dickbankige Schwammkalk darunter sichtbar, der für die beeindruckenden Räume der Höhle mit verantwortlich ist.
Vorgeschichte:
Der erste Plan der Höhle wurde von Spöcker im Juni 1924 erstellt. Einer weiteren Planzeichnung von Wild 1951 mit dem neuentdeckten Dom, folgte nach den Neuentdeckungen der hinteren Schächte durch die FHKF 1976 eine Komplettvermessung bis 1982.
Die erste bekannte Höhlenbeschreibung stammt aus dem Jahr 1707. Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wird über die Höhle als Ablageort für verendete Tiere berichtet. In den folgenden Jahrhunderten bis heute sind immer wieder „wagemutige und unerschrockene“ Leute in den Schlund abgestiegen. Aber schon weit früher muß die Höhle bekannt gewesen sein, denn Spöcker und seine Begleiter von der Naturhistorischen Gesellschaft haben bei ihren Befahrungen 1924 den Durchstieg unter der Eingangshalle zur später Urnenhalle genannten Raumerweiterung gefunden. Hierbei wurden Schädel und Schädelreste sowie in der neuen Halle ein zerstörtes Gefäß mit rekonstruiert 31cm Höhe und 77cm Umfang – teils mit Ascheresten entdeckt.
Kurze Raumbeschreibung:
Durch die Einsturzdoline seilt man ca. 20m in den Weißenburger Schacht ab und kommt auf großen Versturzblöcken in der 20m durchmessenden Eingangshalle auf. Der 2. und 3. Abstieg ist mit 10 und 5m zu überwinden. Der nun schmale Kluftgang endet an einem etwa 4 m langen, flachen Schluf nach dem sich die bis zu 25m hohen Teufelsschächte öffnen. Über groben Blockschutt „weitergehend“ steht man nach 15m am Aufstieg zum Dom. Hier geht es 15m zu einer kleinen Kammer und weiter über ein Deckenloch in den Dom. Der größte Raum der Höhle ist ca. 25m lang, 10m breit und bis zu 25m hoch. Für unerschrockene gibt es noch Endschächte bis zu 30m Tiefe, die über einen Wasser/Schlammsyphon aus dem Dom zu erreichen sind. Gegenüber des Syphons ist auch der Eingang der Querung in den Dom. Am Rückweg vor dem Aufstieg in die Eingangshalle kann noch die Eingangshalle zur Urnenhalle unterquert werden. Dieser Weg ist jedoch nur erfahrenen Hohllochspezialisten zu empfehlen.
Leider ist diese interessannte Höhle ganzjährig wegen Fledermausschutz gesperrt. Das Hohlloch ist eines der bedeutensten Fledermausquartieren in Nordbayern.
Bernhard Nerreter
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Quelle: FHKF Kataster