Der „Broadway“ liegt in diesem Fall nicht in den USA sondern in einem bislang wenig erforschten Hauptgang des Almberg-Höhlensystems. 2007 wurde dieser gut zweieinhalb Stunden vom Eingang entfernt liegende Höhlenteil von uns mit der Vermessung erreicht. Er führt über „Manhattan“ und die „Spinne“ in die sogenannte „Zange“, allesamt geräumige Höhlenteile, die bereits von Jochen Hasenmayer in den 1960er-Jahren erstbegangen und dokumentiert worden waren und seinerzeit die tagfernsten Bereiche der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle darstellten. Der „Broadway“, mit seinem flachen und trocken lehmigen Boden, stellte diesmal einen idealen Ausgangspunkt für unsere Forschung dar. In den 75 unter Tage verbrachten Stunden konnten wir über 800m Ganglänge vermessen und dokumentieren. Einen Großteil davon stellten bislang unerforschte Gänge und Hallen dar. Der neu entdeckte Gang „Austeralien“ zeichnet sich durch seinen Fossilienreichtum aus und führt bis nur wenige Zehnermeter an die Oberfläche des Almbergs heran. Eine anwesende Fledermaus, sowie das Skelett eines kleinen Nagetiers unterstützen diese Einschätzung. Einen neuen Eingang an dieser Stelle zu finden ist jedoch außerordentlich schwierig, da nahezu alle Höhleneingänge von der Oberfläche mit Geröll blockiert sind.
Passend zum New Yorker Flair gibt es jetzt übrigens auch die „Wallstreet“, mit dem berühmten Sinnbild des Bären vor der Börse.
Die neue Gesamtganglänge des Almberg-Höhlensystems steigt nach dieser Tour auf 9554m.