250m neu vermessene Ganglänge – das ist die Bilanz einer Tagestour im Juli in den derzeit westlichsten Teil des AHS. Der alte Tropfsteingang wurde 1970 von Jochen Hasenmayer und Alexander Wunsch entdeckt und erhielt seinen Namen wegen zahlreicher Stalagmiten, die sein elliptisches Gangprofil schmücken.
Um halb sechs in der Früh klingelt uns der Wecker aus dem Schlaf. Vor uns liegen knapp drei Stunden Aufstieg bis in etwa 1550m Seehöhe. Für den Weg unter Tage, vom Höhleneingang bis zum Forschungsziel, müssen wir nochmals eine gute Stunde veranschlagen. Zwei Seilstrecken, eine Schachtquerung, zahlreiche Kletterstellen und einige hundert Meter unterirdischer Gangstrecke fordern gute Kondition und Übung. Schließlich geht die Forschung erst richtig los wenn man am Ziel ist. Der alte Tropfsteingang zweigt von einem großen Hauptgang ab und fällt als phreatische Röhre mit etwa 10° Gefälle stets bergab. Über 250m können wir das Gangsystem verfolgen bevor es sich in Canyons und Deckenschlote verliert. Zwei größere Abzweige können wir noch erforschen. Doch auch dort stoßen wir nur wieder auf weitere Gangverzweigungen. Der direkt vor Ort erstellte Höhlenplan zeigt somit erneut einige neue Fragezeichen, also Orte an die wir noch mal zurückkehren müssen um sie genauer auf Fortsetzungsmöglichkeiten zu untersuchen.
Den Abend und die Nacht verbringen wir auf dem Albert-Appelhaus wo wir neben den Freunden Heidi, Gernot, Thomas und Stefan auch auf die befreundete Forschergruppe vom Woising Höhlenpark treffen. Wie immer gibt es reichlich gutes Essen und viel Spannendes zu erzählen. Den Abstieg tags darauf nutzen wir noch zu einem kurzen Abstecher in die Schneekegelhöhle zur Kontrolle der Messstationen des Eis-Monitorings, bevor wir nach rasantem Abstieg ins Tal einen Kaiserschmarrn verputzen und nach Hause düsen.
Mit dabei: Gisela und Wilfried Lorenz, Thomas-Michael Schneider