Bei unserer letzten Forschungstour ins AHS wurden in 4 Tagen gleich mehrere Ziele in den verschiedenen Höhlen des Systems verfolgt.
So wurden durch Sven Wölfel und Thomas Bayn bereits am Freitag die Temperaturdatenlogger in der Schneekegelhöhle nach gut einem Jahr gegen neue Datenlogger ausgetauscht. Die Logger werden uns dankenswerterweise von der Karst- und Höhlenkundlichen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien zur Verfügung gestellt und ausgelesen. Zusätzlich wurden die Eismessstationen erneut abgelesen, so dass uns nun erstmals Werte über einen gesamten Jahreszyklus vorliegen. Die Auswertung und Abgleichung der klimatologischen Ergebnisse läuft noch und wird sicher interessante Aufschlüsse sowie Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen liefern.
Am Samstag steigen dann Thomas Schneider und Thomas Weingärtner nach kurzer Nacht (der Stau auf der Anfahrt hatte eine längere Nacht verhindert) teils in strömendem Regen auf. Gleichzeitig steigen Sven und Thomas B. mit Material (Seile etc.) von der Schneekegelhöhle zur Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle ab. Wir treffen uns ca. 10:00 Uhr. Nach einer Rast beginnen wir mit der Befahrung. Im oberen Teil der Eislusterkapelle sichern wir eine Schachttraverse mit Handseilen und richten eine Abseilstrecke ein. Anschließend bauen wir in der Mitternachtskapelle ein Biwak auf. Thomas B. und Thomas W. holen nochmals, während Sven und Thomas Schneider weiter Richtung Seeschleife vorstoßen, deponiertes Material zum Biwak.
Kurz nach dem Abzweig von der Großen Kluft durchbricht ein imposanter, kreisrunder Schacht den einige Meter breiten Gang. Er ist schätzungsweise 20-30m tief und kann an seiner östlichen Seite über eine schräge Fläche umgangen werden. Der Boden ist hier jedoch teils sehr verlehmt, rutschig und insgesamt gibt es wenig Halt. Deshalb entschließen sich Thomas S. und Swen W. auch an dieser Stelle zum Einrichten einer Seiltraverse, die schließlich knapp 50m Seil und einige Anker verbraucht. Hinter dem Schacht geht der Hauptgang geräumig weiter. Nach etwa einer Dreiviertelstunde reine Gehzeit finden sie den See der Seeschleife. Auf dem Rückweg wurde von den beiden noch in der Mitternachtskapelle ein gefährlicher Kletterabstieg mit einem neuen Seilstück gesichert.
Durch das Einrichten des Biwaks und der Schachtstrecken- bzw. Querungen wurde bereits gerade in Hinblick auf die weitere Nachvermessung der AET ein wichtiger Grundstein gelegt, der uns vor allem auch bei den nächsten Touren Zeitvorteile verschaffen wird.
Am folgenden Tag muß Thomas S. bereits zurückfahren, während der Rest der Truppe vom Geisterschluf bis zum Biwak in der Mitternachtskapelle nachvermisst. Dabei konnten wir mit 22 Meßzügen knapp 130m Gesamtganglänge in Vor- und Rückpeilung vermessen. Die von uns vermessene Gesamtganglänge des Almberg- Höhlensystems steigt damit auf 4007m, die Gesamtlänge bleibt konstant bei 8414m. Wir nähern uns damit langsam aber stetig einem großen Ringzug, der den Eingang der Schneekegelhöhle sowie einen Eingang der Almberg- Eis- und Tropfsteinhöhle miteinander verbindet. Wir erhoffen uns dadurch vor der Befahrung von weiterem Neuland eine Stabilisierung des Gesamtplanes.
Tags darauf verlassen wir ebenfalls das Biwak und steigen ab.
Teilnehmer: Thomas Bayn, Thomas-Michael Schneider, Thomas Weingärtner, Sven Wölfel