Bei einer erneuten Kurztour ins AHS konnten die West- und Südkluft vermessen werden. Beide Höhlenteile waren bereits bekannt und 1961 vermessen worden. Bei der erneuten Vermessung kam nun erstmals der neue Disto-X zum Einsatz. Dieses Gerät revolutioniert die Höhlenvermessung: Per Knopfdruck werden Länge, Richtung und Neigung eines Messzuges erfasst. Via Bluetooth werden diese Daten an einen höhlenfesten PDA übermittelt und weiterverarbeitet. Der Höhlenplan kann auf diesem direkt als Grundriss und Längsriss gezeichnet werden.
Die Südkluft steigt von der Entdeckungshalle nach Süden an. Phreatische Gangformen und das geräumige Profil von ca. 8x4m machen Hoffnung, dass dieser Höhlenteil nicht so schnell sein Ende findet. Und tatsächlich kommen wir dort, wo 1961 die Erforschung endete prompt weiter. Bei der nächsten Tour in diesen AHS-Teil erwartet uns ein Schacht und danach (hoffentlich) geräumiger Weiterweg.
Erschwert wurde diese Tour durch das teils unberechenbare Bergwetter. So schneite es überraschend bis auf 800m Seehöhe und regnete anschließend in Strömen, so dass wir den ersten Tag der Tour aufgeben mussten und stattdessen die Koppenbrüllerhöhle und die Dachstein-Rieseneishöhle besichtigten. Doch auch am nächsten Tag war der Schnee noch nicht verschwunden, so dass wir unseren Weg über die Hochfläche durch 30cm Neuschnee bahnen mussten. Trotzdem schafften wir es rechtzeitig auf dem Appelhaus bei Heidi und Gernot anzukommen, die extra mit dem Abendessen auf uns gewartet hatten. Dort wurden wir wieder einmal nach allen Regeln verwöhnt und konnten zusammen einen wunderbaren Abend verbringen.
Text und Bild: Thomas Schneider