Vom 18. bis 21. November 2013 unternahmen Thomas-Michael Schneider, Matthias Conrad und Thomas Bayn eine Forschungstour in das Almberg-Höhlensystem. Es sollten dabei die Temperaturdatenlogger in der Schneekegelhöhle getauscht werden, Gesteinsproben für mikrobiologische Untersuchungen genommen werden und noch verbliebene Höhlenteile im oberen Horizontalteil der Almberg Eis- und Tropfsteinhöhle nachvermessen werden.
Wir starteten am Montagnachmittag in München und da wir erst relativ spät in Bad Mitterndorf ankamen, entschieden wir erst am nächsten Tag zur Höhle aufzusteigen. Nach einer Pizza im „Take Five“ verbrachten wir die Nacht im Vereinsheim des VHO.
Den Dienstagmorgen begannen wir mit einem ausgiebigen Frühstück beim Steffelbäck, brachten den Vereinsheimschlüssel wieder zurück und fuhren nach Grundlsee. Der Aufstieg zur Schneekegelhöhle war trocken und bis auf das Hochplateau schneefrei. Während Matze und Thomas-M. die Datenlogger tauschten und die Eismessstationen ablasen, wartete Thomas B. in der großen Doline (Verborgenes Karl) auf die beiden. Wieder vereint ging es dem noch schneefreien Eingang 1624-018b entgegen. Dort angekommen steuerten wir, nach dem Umziehen und dem Umpacken des Gepäcks in die Schleifsäcke, das Früchtetäfelchenbiwak an. Den Rest des Tages widmeten wir uns der Nachvermessung der Steinbruchhallen, dabei konnten wir auch Neuland entdecken und vermessen. Einige Fortsetzungen verblieben noch für den nächsten Tag.
Am Mittwoch nahmen wir uns als erstes die Probenentnahme vor. Wir vermuten, dass die öfter im AHS auftretenden „konzentrischen Ringe“ biologischen Ursprungs sind. Da wir aktuell die Möglichkeit hatten mikrobiologische Untersuchungen durchführen zu lassen, sollten dafür Proben im Labyrinthgang genommen werden. Diese Proben durften natürlich nicht durch irgendwelche anderen Keime kontaminiert werden. Damit es nicht dazu kam, hatte Thomas-M S. sein medizinisches Fachwissen eingebracht und für eine sterile Entnahme Sorge getragen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde noch ein kurzer Schluf in der Nähe vermessen.
Nach dem Aufräumen des Biwaks am Donnerstag früh konnten wir noch einige Verbindungen zwischen der Schutt- und der Schichtfugenhalle nachvermessen. Am frühen Nachmittag erblickten wir wieder das Tageslicht, zogen uns um und machten uns an den Abstieg.
Dem seit Jahren verfolgten Ziel, die im Plan der Ersterforscher dargestellten Teile der Amberg- Eis- und Tropfsteinhöhle komplett nachzuvermessen, sind wir wieder ein gutes Stück näher gekommen. Zur Gesamtganglänge des Systems konnten wir 555m (nein, es gibt keinen Schnaps) beisteuern, sodass die GGL des Almberg-Höhlensystem nun 16777m (immer noch kein Schnaps) beträgt.
Teilnehmer: Thomas Bayn, Matthias Conrad, Thomas-Michael Schneider
Text: Thomas Bayn
Fotos: Thomas-Michael Schneider