Schneekegelhöhle 30.07.-05.8.2005
Teilnehmer:
- Gisela Lorenz, FHKF
- Wilfried Lorenz, FHKF
- Nils Naarmann, FHKF
- Thomas Schneider, FHKF
- Sven Wölfel, FHKF
Anreise war bereits Freitag. Aufstieg am Samstag. Das Biwak musste zunächst renoviert werden. Unter starkem Wasserfall und der Bewetterung hatten die Planen über den Winter deutlich gelitten. Wir bohrten neue Verankerungen ein und spannten sie neu.
Sonntag, 31.Juli
Beginn der Neuvermessung der alten Höhlenteile. Vermessen werden: Eingang bis Eissee, Eisstromhalle und Eisnadelspalte bis Dickdarm. Wilfried und Gisela stellen Barberfallen zur Erforschung der Höhlenbiologie auf. Um 0.00Uhr sind wir vom Vermessen zurück im Biwak.
Montag, 1.August
Wir setzen die Vermessung im Dickdarm fort. Es folgt das Eismärchen und der Frankenschacht. Dieser wurde, ebenso wie die Teile davor, bei der Tour 2004 entdeckt. Der eindrucksvolle Zustieg ist mit vielem lockeren Schutt übersät, der aus Sicherheitsgründen abgeräumt werden muss. Nach zwei Umstiegstellen und 22m Abseilstrecken erreicht Thomas als erster den Schachtgrund. Ein einziger Schluf führt in etwa 3m Höhe weiter. Nach wenigen Metern versperrt uns jedoch ein Felsblock den Weiterweg. Wir versuchen unser Glück in einem Seitencanyon am Zustieg zum Frankenschacht und haben Glück! Das Gepolter herabfallender Steine gibt dem neuentdeckten Schacht seinen Namen: Kawummschacht! Seine Erforschung sparen wir uns für den nächsten Tag auf.
Dienstag, 2.August
Sven seilt sich als erster in den neuen Schacht ab, er ist 28m tief. Die Akustik klingt vielversprechend. Wir kommen in eine schöne Halle. Auf einer Anhöhe liegt eine auffällige Felsformation, die uns an Nessie erinnert. Wir sind im „Loch Ness“.
Der Weiterweg ist eine Abfolge von Spalten und Klüften, die unter starker Bewetterung stetig schräg nach unten führen. Kurz nach dem Sandgebläse sind wir für heute mit der Vermessung am Ende. Der Weiterweg sieht jedoch verlockend aus: Auf uns wartet hier der Great Canyon…
Bei der Kontrolle einiger Biofallen beim Regendom machen wir am Abend noch fette Beute: Ein Neobisium (Pseudoskorpion) ist uns ins Netz gegangen.
Heute steht eine andere Neulandfortsetzung auf dem Programm. Wir wollen im Schweizer Käse, weiterforschen und vermessen. Gegen Nachmittag erreichen wir dort die Poseidonhalle, deren Fortsetzung nach ca. 50m leider durch eine Felsnase in einer Spalte versperrt wird. Dahinter sieht es so aus, als würde es weitergehen und auch der starke Luftzug spricht dafür, dass hier noch nicht zu Ende ist.
Auf dem Rückweg fällt uns ein Seitengang auf. Bei der Befahrung stellt sich heraus, das es sich dabei um eine Verbindung zu einem bereits letztes Jahr entdeckten Canyon handelt. Als wir hier jedoch zum ersten Mal einen Stein hinunterwerfen, läuft uns ein Schauer über den Rücken. Der Stein fällt und fällt und fällt. Und auch nach vielen Sekunden hören wir ihn in der Tiefe noch grollen. Dieser Schacht wird uns bis zu seiner Erstbefahrung noch schlaflose Nächte bereiten…