Am 18. März fand in Bad Mitterndorf die Jahreshauptversammlung des VHO (Verein für Höhlenkunde in Obersteier) statt, bei dem viele Almberg-Forscher Mitglied sind. -„Na, da könnten wir uns doch auch mal wieder blicken lassen und im Anschluss die erste Tour 2017 auf den Almberg machen – wie schon vor zwei Jahren“ … so der Plan. Die Lawinenprognosen waren zugegebenermaßen nicht so rosig, aber mit einer gehörigen Portion Optimismus machten wir uns am Samstag um 10 Uhr auf den Weg gen Süden. Ab 17 Uhr erlebten wir beim Kirchenwirt in Bad Mitterndorf einen kurzweiligen Abend mit einer Rückschau auf das abgelaufene Vereinsjahr. Als die Hauptaktion über Tage ist dabei in 2016 sicher die Renaturierung des Quelltopfes am Sagtümpel zu nennen. Doch bei all den interessanten Vorträgen schielten wir zwischendurch immer wieder auf den Lawinenbericht. Der verkündete nichts Gutes: Denn wo ein Flachlandtiroler wie ich dann denkt „aweng Reeng – Lawinen gibt´s doch nur bei Schnee“, mussten wir uns belehren lassen, dass bei so großen Niederschlägen und entsprechend durchgeweichtem Schneepaket die Gefahr groß ist, dass der ganze Schnee über Grund abgeht und damit ist nicht zu spaßen. Und gerade der Aufstieg zum AHS geht ja teilweise durch 45° steiles Gelände.
Hm, so saßen wir nun etwas betröpfelt da und brüteten über Alternativen, was die nächsten Tage noch möglich wäre.
Am Sonntag Vormittag nutzen wir dann die Möglichkeit, den Sagtümpel live zu erleben. Dank der immer noch andauernden Niederschläge schüttete die Quelle mit etwa 2,4 m³/s und speiste damit den Sagtümpelbach (ehemals Tiefenbrunnerbach). Weiter flussabwärts vereint sich der Sagtümpelbach mit dem Tiefenbach (früher Dürrenbach wegen der unsteten Wasserführung) bevor sie gemeinsam und sehr sehenswert den Wasserfall hinabstürzen. Aber auch der Quelltopf und der Rückbau der Betonsünden aus der Vergangenheit ist gut gelungen und die hervortretenden Wassermengen der vauclusischen Quelle sind gut als kleine Erhebungen auf der Wasseroberfläche zu sehen. Man muss ja bedenken, dass ein Großteil der Tauplitz über diese Quelle entwässert.
Den Abend verbrachten wir dann im Vereinsheim und nutzten die Zeit zur Recherche von Almbergloch und Almberg-Windloch im Kataster. In den alten Berichten finden sich oft nützliche Hinweise und nebenbei nötigen einem die Leistungen der Altvorderen durchaus Respekt ab. Jedenfalls sind wir ja mit dem Almberg-Höhlensystem nicht mehr weit von Almbergloch und Almberg-Windloch entfernt. Wer weiß also, wozu wir die Daten in 2017 noch brauchen können…
Für Montag, den 20.03. hatten wir uns wieder mit Robert verabredet. Ziel war der Lehmsiphon in der Bullenhöhle. Die Bullenhöhle (GL 591 m/ T 182 m) ist momentan (seit Februar) hinter der Hochklammhöhle (GL 668 m/ T 79 m) die zweitlängste Höhle im Katastergebiet 1622 (Tauplitzalmplateau) und über die Tauplitzstraße gut zu erreichen. Und mit ihren über 180 m Tiefe besteht die Hoffnung, dass man just auf jenes Wassersammelniveau trifft, das am Ende den Sagtümpel speist.
Dazu muss aber erst der verlehmte Siphon durchgraben werden – eine Arbeit, die die Kameraden vom VHO schon eine ganze Weile auf Trab hält, weil aufgrund der beengten Verhältnisse inzwischen vier Personen nötig sind, um überhaupt sinnvoll Abraum befördern zu können.
So sind am Ende eines 12-stündigen Einsatzes zwei Meter Ganglänge ein bescheidener Zugewinn, aber es besteht die Hoffnung, dass wir in dem nun wieder ansteigenden Schluf dem Ende des verlehmten Bereiches wieder ein Stück näher gekommen sind.
Nach 22 Uhr treffen wir wieder am Parkplatz ein. Teilweise dehydriert und reichlich hungrig beschließen wir den Abend bei einer Pizza in Bad Mitterndorf.
Text: Daniel Haas
Fotos: Robert Seebacher