Am 22. März 2015 starteten wir zur ersten Tour des Jahres ins Almberg-Höhlensystem 1624/18.
Im Bereich der sogenannten Miklautraverse wurde ein Seitengang erforscht der bereits vereinzelt Befahrungsspuren aufwies, die von einer Forschungsfahrt der 1970er Jahre stammen könnten. Der geräumige Gang wird immer wieder von teils beachtlichen Schächten unterbrochen, die ein seilgesichertes Traversieren erforderten. Einer der Schächte konnte bis zu seinem Endpunkt in einem engen Canyon befahren werden. Für einen weiteren Schacht waren die mitgebrachten Seile leider zu kurz. Zwei weitere großräumige Schachte konnten dagegen aus Zeitgründen nicht näher inspiziert werden. Auch im Gang selbst konnte noch kein Endpunkt erreicht werden. Nach rund zweihundert Metern neu vermessener Ganglänge musste umgedreht werden. Es bleiben also spannende Fortsetzungen zurück.
Die noch sehr winterlichen Verhältnisse am Almberg sorgten für frostige Temperaturen auch in der Höhle. Großflächige Vereisungen, Trinkwasserknappheit und eiskalter Wind sind nur einige der Widrigkeiten, mit denen man bei einer Biwaktour zu dieser Jahreszeit auskommen muss. Als absolute Belohnung gilt dafür die Möglichkeit aus dem Höhleneingang heraus mit Ski bis zum Auto abzufahren. Einmal im Jahr wird so die Schlepperei des schweren Rucksacks zur launigen Abfahrt.
Text und Foto: Thomas-Michael Schneider